Lackzerstäubung

Applikationstechnik

Die Applikationstechnik besteht aus dem Zusammenspiel zwischen den Lackzerstäubern, Bewegungsautomaten/Robotern, Farbwechsel-, Dosier u. Mischtechnik und Farbversorgungen, abgestimmt auf die verwendeten Lacke, Lackmengen, Beschichtungszeiten, Bauteile, Förder- und Kabinentechnik. Durch die Vielzahl an unterschiedlichen Anforderungen und die dafür nötigen Verfahrenstechniken, ensteht eine schier unendliche Variantenvielfalt. Die LacTec Zerstäuber sind nur ein, aber ein zentrales Element in der Applikationstechnik. Sie enthalten unterschiedlicheste Farb- u. Spülventiltechnik, angepasst auf die jeweilige Anforderung.

Die Lackzerstäubung

Für die Applikation auf die zu lackierenden Werkstücke wird der Lack in feinste Tröpfchen zerstäubt. Mit elektrostatischen Zerstäubern wird er auch noch elektrostatisch aufgeladen und deshalb dann von den geerdeten Werkstücken quasi „magnetisch“ angezogen. Mit dieser Verfahrensweise wird ein  sehr hoher Auftragswirkungsgrad ermöglicht.

Welche Lackzerstäuber stellt Lactec selbst her und wofür werden sie verwendet?
Wir von Lactec verstehen uns als Anbieter von automatischen Lackiersystemen. Unser Ziel ist es, einen industriellen vollautomatischen Lackierprozess zu entwickeln, optimiert auf Ihren Bedarf. Unsere automatischen Zerstäuber sind für die Verwendung mit Multiaxis-Robotern konzipiert/adaptierbar oder für die Montage auf 1/2 Achsrobotern .

Druckluftzerstäubende Pistole
(mit/ohne E-Statik)

Die AirStatic-Gun ist eine druckluftzerstäubende Pistole mit elektrostatischer Aufladung des zerstäubten Lacks. Sie kann auch an Hochspannung liegende Hydrolacke verarbeiten und kann mit dem gleichen TCP (Tool Center Point) betrieben werden wie eine pico Bell (Hochrotationsglocke). Die AirStatic-Gun wird an Lackierrobotern eingesetzt. Vorzugsweise dann, wenn die Werkstückgeometrie relativ komplex ist oder ein Metallic-Effekt unbedingt mit einer luftzerstäubenden Pistole realisiert werden soll.

Hochrotations-Glockenzerstäuber
(mit/ohne E-Statik)

Die picoBell ist ein high-end Hochrotationszerstäuber für Lackierroboter. Er hat eine luftgelagerte Antriebsturbine, die mit bis zu  70.000 U/min rotiert, einen doppelten Lenkluftring und kann mit und ohne Hochspannung betrieben werden. Die picoBell ist modular aufgebaut und kann deshalb perfekt auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ausgelegt werden. Integrierter 2K-Mischer? A/B Lackzuführung? Molchbar bis in das Zerstäubergehäuse hinein? Alles machbar. Die picoBell wird an Lackierrobotern eingesetzt. Insbesondere für hochwertige Oberflächen, wie Automobilkarossen und deren Anbauteile. Aber auch in anderen Industriebranchen erzielt die picoBell perfekte Lackierungen, z.B. für Gelenkwellen, Motorradtanks und Stoßdämpfer.

Hochrotations- Glockenzerstäuber (mit/ohne E-Statik)

Die alphaBell. Die alphaBell ist nach wie vor unser „Arbeitspferd“. Ein robuster elektrostatischer Hochrotationszerstäuber für die Allgemeine Industrie. Überall dort, wo es nicht auf hohe Zerstäuberdrehzahlen und große Regelbarkeit des Sprühbildes ankommt, ist sie zu finden.

Hochrotations- Scheibenzerstäuber (E-Statik)

Die powerDisc ist ein elektrisch angetriebener Scheibenzerstäuber, wie er in Omega-Kabinen eingesetzt wird. Hinsichtlich seiner niedrigen Betriebskosten ist er weltweit einzigartig. Er kann mit Sprühscheiben unterschiedlicher Durchmesser bestückt werden. Für die Verarbeitung von Wasserlacken ist die powerDisc hervorragend geeignet. Die powerDisc wird eingesetzt für die Lackierung von Stoßdämpfern, Fahrrädern, Profilen, und anderen vertikal aufhängbaren Werkstücken.

Hochrotations- Scheibenzerstäuber (E-Statik)

Die alphaDisc ist ein pneumatisch angetriebener Scheibenzerstäuber, ebenfalls für den Einsatz in Omega-Kabinen. Sein Vorteil: Er ist relativ günstig hinsichtlich seiner Investitionskosten und auch von weniger qualifiziertem Personal leicht zu handhaben. Die alphaDisc wird beispielsweise eingesetzt für die Lackierung von Fahrrädern, Gasdruckfedern, Spielzeugautos und auch für die Innenlackierung von Fässern.

Welche Methoden der Lackzerstäubung gibt es?

Die weitaus verbreitetste Methode der Lackzerstäubung ist die mit druckluftzerstäubenden Pistolen. Dabei wird ein aus einer Düse austretender Lackstrahl mit Hilfe von Druckluft, die aus konzentrisch um die Lackdüse angeordneten Bohrungen mit hoher Geschwindigkeit austritt, zerstäubt. Die allermeisten manuell betätigten Lackierpistolen arbeiten nach diesem Prinzip. Automatisch gesteuerte Druckluftpistolen sind ebenfalls weit verbreitet.

Mit einem anderen physikalischen Zerstäubungsprinzip arbeiten die sogenannten Airless-Pistolen. Sie zerstäuben den Lack, indem dieser mit hohem Druck (von 50 – 150 bar) durch eine kleine, elliptisch geformte Düse (dia ca. 0,5-1 mm) gepresst wird. Bevorzugt werden Airless-Lackierpistolen zum Lackieren von großen Flächen mit großen Lackmengen pro Zeiteinheit eingesetzt. Airless-Pistolen gibt es sowohl für die manuelle Beschichtung als auch für automatische Geräte.

In den 1950er Jahren wurden auch sogenannte rein elektrostatisch arbeitende Zerstäuber entwickelt. Dabei wurde der Lack einer scharfen Kante zugeführt, an die Hochspannung (90-140 kV) angelegt wurde. Zwischen der scharfen Kante und dem geerdeten Werkstück bildete sich ein starkes elektrisches Feld aus. Diese Feldkräfte bewirken die Zerstäubung des Lacks in kleinste Tropfen, er wird elektrostatisch aufgeladen und dann vom geerdeten Werkstück angezogen. Die Lacktröpfchen wandern auf den elektrischen Feldlinien zum Werkstück hin. Dadurch wird ein sehr hoher Auftragswirkungsgrad erreicht. Allerdings hat dieses Verfahren auch eine Reihe von Nachteilen (Faraday’sche Käfige können nicht auslackiert werden, Wasserlack wird nicht zerstäubt, etc.), weshalb es heute in „reiner“ Form kaum noch angewendet wird.

Um die Nachteile der rein elektrostatischen Lackiertechnik zu überwinden, wurde die Hochrotationszerstäubung entwickelt. Rotierende, glocken- oder scheibenförmige Zerstäuber wurden entworfen, die an Hochspannung liegend den Lack durch ihre hohen Drehfrequenzen mechanisch zerstäuben und ihn durch Kontakt oder Ionisierung elektrostatisch aufladen. Auch mit ihnen kann ein hoher Auftragswirkungsgrad erreicht werden, der allerdings von der Werkstückgeometrie und den Zerstäubungsparametern abhängt. Hochrotationszerstäuber sind nur in automatischer Funktion im Einsatz.